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FILM TRIFFT SCHULE 4 – REFERENT/INN/EN

  Gerhardt Ordnung: Dramaturgie und Storyentwicklung in dokumentarischen Filmformen?

Die verschiedenen dokumentarischen Erzählweisen benötigen unterschiedliche "dramaturgische“ Vorarbeiten. Anhand von Beispielen aus den Bereichen des klassischen Dokumentarfilms, der Reportage, des Essayfilms und des Features erfahren wir, wie man das jeweilige Thema von der Ideenfindung, der Recherche bis zum Exposé erarbeitet und was Schnitt und Montage im dramaturgischen Kontext bedeuten. Und wie dokumentarische Module für den Unterricht vorbereitet und gestaltet werden könnten.

Gerhardt Ordnung studierte Drehbuch, Regie, Produktion mit Diplom Produktion an der Filmakademie Wien.
Langjährige Praxis und Erfahrung als aktiver Filmschaffender im österreichischen Film- und Kulturbereich (Buch, Bild, Regie, Schnitt, Trickfilm) und ab 1990 vielfältige Vermittlungstätigkeit im Bildungsbereich, darunter bis 2001 als Projektleiter für Film, Video und Neue Medien beim Österreichischen Kulturservice – ÖKS. Filmseminare und Workshops für LehrerInnen und SchülerInnen. Bis Juni 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien, Unterrichtstätigkeit an verschiedenen österreichischen Schulen sowie am Pädagogischen Institut der Stadt Wien (AK-LG Medienpädagogik) und am filmcollege-Wien. Seit 2006 Geschäftsführer und Projektleiter des Vereins filmABC.
     
     
  Stefan Stiletto: Inszenierte Wirklichkeiten – Wie Dokumentarfilme uns die Welt zeigen.

Dokumentarfilme zeigen die Wirklichkeit. Diese Annahme prägt die Haltung zu dieser Filmgattung bis heute. In diesem Workshop setzen wir uns kritisch mit dieser Aussage auseinander. Zahlreiche Filmausschnitte vermitteln einen Eindruck, wie auch in Dokumentarfilmen inszeniert wird, und wir hinterfragen, was es eigentlich noch bedeuten kann, objektiv zu sein. Einfache methodische Vorschläge geben Anregungen, wie auch im Unterricht für die Inszenierung im Dokumentarfilm sensibilisiert werden kann. Objektive Nachrichten werden Sie danach mit anderen Augen sehen.

Stefan Stiletto lebt als freier Autor filmpädagogischer Begleitmaterialien sowie als Referent und Filmvermittler in München. Der Diplom-Pädagoge mit Schwerpunkt Medienpädagogik und Nebenfach Soziologie absolvierte ein Volontariat bei der Bundeszentrale für politische Bildung, leitet Seminare und Fortbildungen zur Filmbildung, konzipiert und begleitet Filmreihen und beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Filmkompetenz.
     
     
  Thomas Ballhausen: Visuelle Lücken? Zur Bildstiftung des Dokumentarischen aus der Sicht des Archivs.

Film und Geschichte stehen in einem Spannungsverhältnis, das sich an den Möglichkeiten und Limits des Mediums Film exemplifizieren lässt. Zwischen Geistersehen, Täuschungsvertrag und Fiktionalisierung des Tatsächlichen entsteht ein zyklischer Austausch, unter dessen Beachtung prekäre Themenfelder – nicht zuletzt mittels der Einbindung des Scharniers "Archiv“ – neu diskutiert werden können. Anhand zahlreicher Beispiele werden in dieser open lecture mediale Rahmungen, Beweisführungen und erzählerische Strategien des Dokumentarischen durchleuchtet.

Thomas Ballhausen studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik. Er ist Schriftsteller, Literatur- und Filmwissenschaftler, Herausgeber und Übersetzer, Koordinator und Mitarbeiter mehrerer filmspezifischer Forschungs- und Kunstprojekte. Seit 2003 leitet er das Studienzentrum im Filmarchiv Austria.
© Manfred Werner
 
     
     
  Angelika Schuster, Tristan Sindelgruber: One World Filmclubs.

Die One World Filmclubs richten sich direkt an Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren, für die Kino und Film mehr als Hollywood und Popcorn ist, und die sich mittels Dokumentarfilm mit Themen wie Menschenrechte, Globalisierung, Gleichberechtigung etc. auseinandersetzen wollen. Unter der Projektleitung von Angelika Schuster und Tristan Sindelgruber unterstützt sie der Verein Standbild dabei, einen One World Filmclub zu gründen, bei dem sie in regelmäßigen Abständen FreundInnen und MitschülerInnen Dokumentarfilme präsentieren und ein Begleitprogramm organisieren.

Angelika Schuster studierte Sinologie und Ethnologie. Während und nach dem Studium arbeitete sie für NGOs, u. a. als Dolmetscherin, in der außerschulischen Jugendarbeit sowie als Projektleitung bei einem Oral History Filmprojekt. Seit 1999 realisiert sie Radiobeiträge und ist freie Filmschaffende. Sie ist Geschäftsführerin von Standbild – Verein zur Förderung audiovisueller Medienkultur in Wien.

Tristan Sindelgruber studierte Publizistik, Soziologie und Geschichte. Er schloss ein Lehramtsstudium in den Fächern Deutsch und Geschichte ab, arbeitet in Wiener Hauptschulen als Integrations- und Förderklassenlehrer und besitzt Zusatzqualifikationen im Bereich der Medienpädagogik, der Kunst- und Kulturvermittlung. Seit 1999 ist er als Dokumentarfilmschaffender in den Bereichen
Produktion, Regie, Ton, Montage, Dramaturgie und Kuratierung von Filmreihen tätig. Er ist Geschäftsführer von Schnittpunkt – Film- und Multimediaproduktion und Projektleiter bei Standbild – Verein zur Förderung audiovisueller Medienkultur in Wien.
     
     
  Maria Weber: Dokumentarfilmdrehen in der Schule.

Wie kann ich mit einfachsten Mitteln einen Dokumentarfilm drehen? Ein Workshop mit einführendem theoretischen Teil und Praxismodul.

Als Inspiration für den eigenen Unterricht und für eigene Projekte werden einleitend Beispiele von mehr oder weniger aufwendigen Dokumentarfilm-Projekten mit Jugendlichen gezeigt. Im anschließenden ersten Teil des Praxismoduls erarbeiten die Seminar-TeilnehmerInnen ein an die eigenen Kompetenzen und Zeitressourcen angepasstes Unterrichtskonzept im Bereich Dokumentarfilm. Im zweiten Teil drehen sie in Gruppen einen kurzen Dokumentarfilm. Dabei wird auch die Rolle der Regie, der Kamera, des Tonanglers und des Lichtes beim dokumentarischen Arbeiten geklärt – ergänzt durch spezielle Tipps für die Arbeit mit Jugendlichen. In der abschließenden Einheit am Folgetag werden die entstandenen Filme gesichtet und diskutiert.

Maria Weber studierte an der Akademie der Bildenden Kűnste in Wien Bildhauerei und Kunst-Erziehung und absolvierte an der Zelig, Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neue Medien in Bozen einen Masterstudiengang mit Spezialisierung auf Kamera. Seit 2007 ist sie als freischaffende Filmemacherin tätig, seit 2011 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FH in St. Pölten am Institut für Medienproduktion mit Schwerpunkt Campus-Fernsehen(c-tv).
     
     
  Manfred Neuwirth: "Was ist Dokumentarfilm?“ – Eine e-Lecture.

Die im Rahmen des Seminars vorgestellte e-Lecture "Was ist Dokumentarfilm?“ behandelt die gestellte Frage anhand von Ausschnitten aus 24 österreichischen Dokumentarfilmen und bietet LehrerInnen, SchülerInnen und StudentInnen eine neuartige Möglichkeit, sich dem breiten Spektrum der national und international sehr erfolgreichen Dokumentarfilmproduktion Österreichs anzunähern und deren besondere Qualität – einerseits die Vielfalt der behandelten gesellschaftlichen Themen, anderseits die Offenheit gegenüber anderen filmischen Formen wie dem Spiel- und dem Experimentalfilm – kennenzulernen.

Manfred Neuwirth studierte Publizistik, Informatik und Geschichte. Er ist Regisseur, Produzent, Kameramann, Medienkünstler in den Bereichen Film, Video, Sound, Installation sowie Gründungsmitglied der Medienwerkstatt Wien, Geschäftsführer der loop media und Gastprofessor an der Kunstuniversität Linz.
 


 
     
     
  Benjamin Swiczinsky: "Heldenkanzler“ – Animierte Geschichte.

"Über Jahre habe ich das Thema Engelbert Dollfuß und Austrofaschismus als Filmidee – stets als Dokumentarfilm im herkömmlichen Sinn oder als einen bis ins letzte Detail nachgestellten Spielfilm – mit mir herumgeschleppt. Bis ich darauf gekommen bin, das Thema in Form eines animierten Kurzfilms zu realisieren. Da Animationsfilm von vornherein nicht den Anspruch erhebt, die Realität eins zu eins abzubilden, ließ sich hier viel mehr mit Metaphern, Betonungen, Über- und Untertreibungen arbeiten als es in einem Realfilm möglich gewesen wäre. Wie man die zwei konträren Gattungen Dokumentar- und Animationsfilm wirkungsvoll zusammenbringt, wird in diesem Workshop anhand des Filmbeispiels 'Heldenkanzler‘ gezeigt.“

Benjamin Swiczinsky studierte Publizistik und Theaterwissenschaft in Wien und arbeitete für diverse Film- und Fernsehproduktionsfirmen. Von 2006 bis 2011 studierte er an der Filmakademie Baden-Württemberg in Ludwigsburg mit Schwerpunkt Animation (Abschlussfilm "Heldenkanzler“). 2010 gründete er die Künstlergruppe "Neuer österreichischer Trickfilm“.
     
     
    Work in Progress: Schulische Filmprojekte.

In der abschließenden Seminareinheit bekommen am Seminar teilnehmende LehrerInnen die Möglichkeit, von ihnen betreute bzw. an ihrer Schule entstandene, dokumentarische Filmprojekte vorzustellen und zu diskutieren. Im Austausch mit den KollegInnen können dabei persönliche Erfahrungen mit dem Filmemachen im Schulumfeld und -alltag weitergegeben, Schwierigkeiten und Erfolge bei der Planung und beim Dreh diskutiert, aber auch Tipps und Tricks eingeholt werden
     
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