Film trifft Schule 3 – Referent/inn/en
Gerhardt Ordnung: Dramaturgie und Storyentwicklung bei kurzen Filmformaten „Die Kurzfilmdramaturgie ist Bestandteil unseres medialen Alltag“, schreibt die Autorin und Regisseurin Marie Kreutzer in ihrer Diplomarbeit¹. In dieser Lecture wollen wir mithilfe von Filmanalysen, der Erörterung von Strukturmodellen aus unterschiedlichen Drehbuchstrategien und durch die Überprüfung von didaktisch praxisnahen Modulen einen Anreiz bieten, dem Drehbuch auch eine wesentliche Position innerhalb des Unterrichts zu eröffnen. ¹ Kreutzer, Marie (2005): „kurz. Besonderheiten der Dramaturgie des Kurzspielfilms“ Diplomarbeit in der Studienrichtung Buch und Dramaturgie bei Professor Walter Wippersberg an der Universität für Musik und darstellende Kunst, Institut für Film und Fernsehen, S. 70 Gerhardt Ordnung studierte Drehbuch, Regie, Produktion mit Diplom Produktion an der Filmakademie Wien. Langjährige Praxis und Erfahrung als aktiver Filmschaffender im österreichischen Film- und Kulturbereich (Buch, Bild, Regie, Schnitt, Trickfilm) und ab 1990 vielfältige Vermittlungstätigkeit im Bildungsbereich, darunter bis 2001 als Projektleiter für Film, Video und Neue Medien beim Österreichischen Kulturservice – ÖKS. Filmseminare und Workshops für LehrerInnen und SchülerInnen. Bis Juni 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter bei SYNEMA – Gesellschaft für Film und Medien, Unterrichtstätigkeit an verschiedenen österreichischen Schulen sowie am Pädagogischen Institut der Stadt Wien (AK-LG Medienpädagogik) und am filmcollege-Wien. Seit 2006 Geschäftsführer und Projektleiter des Vereins filmABC. |
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Mag. Nana Swiczinsky: Entwicklung des künstlerischen Animationsfilms Eine Lecture über die Entstehung des Animationsfilms und die Entwicklungen im industriellen und künstlerischen Animationsfilm sowie die Vorstellung künstlerischer / experimenteller Animationstechniken und KünstlerInnen. Nana Swiczinsky wurde 1969 in Wien geboren. Nach einer Ausbildung zur Grafik-Designerin studierte sie an der Hochschule für Angewandte Kunst in Wien Malerei & Animationsfilm. Sie arbeitete als Gerichtszeichnerin für eine Tageszeitung und ist seit 1991 Illustratorin für Printmedien ( u.a. für Falter und Der Standard) und Werbung. 1993 nahm sie am Trans-European Animation Marathon der Folimage-Studios in Valence (Frankreich) teil. 1993/94 studierte sie am Institut St. Luc in Brüssel und von 1996 bis 1999 als Postgraduierte an der Kunsthochschule für Medien in Köln. Seit 1997 ist sie freiberufliche Animationsfilmerin, Storyboard-Artist und Trainerin. Ihre Lehrtätigkeiten umfassen u.a. die Lehraufträge „Animation“ an der Kunstuniversität Linz (1997-2008), „Illustration / Storyboard“ an der Werbeakademie Salzburg (2000 − 2004), „Medienillustration“ an der Werbeakademie Wien (2006 − 2010). Seit 2010 hat sie einen Lehrauftrag an der Technischen Universität Wien – Institut für Kunst und Gestaltung. |
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Mag. Walter Olensky: Schule und Film Das Referat „Schule und Film“ gibt einen Abriss über die rechtlichen Aspekte beim Einsatz von audiovisuellen Medien im Unterricht. Die TeilnehmerInnen werden mit den Grundzügen des Urheberrechts vertraut gemacht und sollen praxisnah für ihre Lehrtätigkeit die Anwendungsgebiete der gesetzlichen Vorschriften kennenlernen. Geboren 1957 in Wien, Studium der Rechtswissenschaften, ab 1985 in der Bundesstaatlichen Hauptstelle für Lichtbild und Bildungsfilm, seit 1992 im Bundesministerium für Unterricht, Bereich Medienservice/Bildungsfilm. Rechtlicher Interessenschwerpunkt: Urheberrecht. |
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Markus Prasse, M.A.: Kurzfilm macht Schule – Medien, Materialien, Methoden Aufgrund ihrer Kürze und ihrer Vielfalt in Formen und Inhalten empfehlen sich Kurzfilme, auch nicht explizit mit einem didaktischen Hintergrund erstellte Kurzfilme, als praktische, den Unterricht ergänzende und sinnvoll in den Unterricht integrierbare Medien – und dies in unterschiedlichen Fächern und praktisch jeder Altersstufe. Entlang konkreter Kurzfilmbeispiele werden Möglichkeiten bei der Arbeit mit diesem Medium im Unterrichtskontext erörtert und Tipps gegeben, wo und wie Kurzfilme sowie ergänzende didaktische Materialien verfügbar sind. Geboren 1975 in Ostbayern. Abgeschlossenes Magisterstudium der Soziologe, Pädagogik und Vergleichenden Religionswissenschaften an der Universität Regensburg, von 1999 bis 2009 inhaltliche und organisatorische Mitarbeit beim Arbeitskreis Film Regensburg e.V. und dem dazugehörenden Kommunalen Kino „Filmgalerie“, ab 2001 auch beim internationalen Kurzfilmfestival Regensburger Kurzfilmwoche, von 2005 bis Anfang 2009 künstlerischer und organisatorischer Festivalleiter. Seit April 2009 Projektkoordination bei filmABC in Wien, seit 2010 zudem Programmgestaltung beim Internationalen Studentenfilmfestival Early Melons in Bratislava sowie beratende Tätigkeit in Filmfragen für das Goethe-Institut in der Slowakei. |
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Judith Zdesar, Henri Steinmetz: Wie ein Kurzfilm entsteht – aus der Werkstatt der Filmakademie Die Regisseurin und Autorin Judith Zdesar und der Kameramann Henri Steinmetz zeigen wie an der Filmakademie Kurzfilm gelehrt und „gelernt“ wird, geben anhand ihres an der Filmakademie entstandenen Kurzspielfilms SPASS MIT HASE Einblicke in ihre Art der Filmarbeit und gehen dabei der Frage nach: was ist die (gefilmte) Wirklichkeit? „Wenn man Internetvideoportale wie YouTube durchstöbert, findet man Millionen Beiträge jugendlicher Videofreaks. Bemerkenswert dabei ist oft der Inhalt dieser kleinen Filme: Was zählt ist der Avantgarde-Faktor, die Jugend sucht das Neue. Je ärger, desto besser. Besonders anziehend aber wirkt die Realität, auch wenn sie nur scheinbar ist. Das zeigt sich auch in den Urteilen der Bewertung durch andere User. „Fake“ schreiben da viele unter die Videobeiträge als alles erschütterndes Urteil: nicht echt eben. Das Medium und seine Tricks sind durchschaut. Vorbei die Zeit in der Méliès mit dem Medium Film noch zaubern und verblüffen konnte. Heute untersucht man gerade behauptete Dokumente ganz genau auf ihren Realitätsgehalt. Das Medium wird nicht nur verwendet, es wird gerade von der Jugendkultur benutzt und auf naive Weise (im besten Sinne des Wortes) werden dadurch von den Jugendlichen immer wieder auch originäre Filmsprachen erfunden.“ (Aus der Produktionsnotiz von SPASS MIT HASE) Judith Zdesar studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Germanistik an der Universität Wien. 2002 schloss sie das Studium im Fach Komparatistik ab. Ab 2003 studierte sie Drehbuch und von 2005 Regie an der Filmakademie Wien (Abschlussfilm „Spaß mit Hase“ 2010). 2005 absolvierte sie ein Auslandssemester an der HFF „Konrad Wolf“ Potsdam in der Klasse Dramaturgie. 2007 war sie Jurymitglied der wienervideo&filmtage. Judith Zdesar lebt und arbeitet in Wien. |
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Henri Steinmetz, geboren in Leipzig. 1998-2002 Studium an der Burg Giebichenstein – Hochschule für Kunst und Design Halle im Fach Freie Malerei und Graphik. 2000 persönlicher Assistent von Michael Klier bei seinem Film HEIDI M. Seit 2002 Regie- und Kamerastudium an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien. 2007/08 Casting Assistent und Regiepraktikum bei Michael Hanekes Kinofilm DAS WEISSE BAND. SPASS MIT HASE (R: Judith Zdesar) ist sein Abschlussfilm an der Filmakademie Wien im Fach Kamera. |
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Dipl.-Päd. Stefan Stiletto: Clip Culture – Musikvideos in der Filmbildung In den 1980er-Jahren haben Musikvideos den Stil von Spielfilmen und die Entwicklung von Jugendkulturen maßgeblich geprägt. Die große Zeit des Musikfernsehens ist zwar vorbei, aber im Internet ist eine Renaissance der Musikvideos unübersehbar. In dem Workshop beschäftigen wir uns ausschließlich mit dieser besonderen Art des Kurzfilms und erproben Möglichkeiten, Musikvideos im Unterricht einzusetzen. Wir versuchen zu systematisieren, blicken zurück auf Klassiker, einflussreiche Regisseure/innen und schlagen auch den Bogen zur Ästhetik aktueller Spielfilme. Stefan Stiletto lebt als freier Autor filmpädagogischer Begleitmaterialien sowie als Referent und Filmvermittler in München. Der Diplom-Pädagoge mit Schwerpunkt Medienpädagogik und Nebenfach Soziologie absolvierte ein Volontariat bei der Bundeszentrale für politische Bildung, leitet Seminare und Fortbildungen zur Filmbildung, konzipiert und begleitet Filmreihen und beschäftigt sich insbesondere mit dem Thema Filmkompetenz. |
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Jana Herwig, M.A.: Von Lumière bis YouTube: Neue Medien und Filmgattungen In der öffentlichen Diskussion steht „YouTube“ oft als Kurzformel für das Konsumieren von audiovisuellem Material, dessen intellektueller Gehalt erstens als so fragwürdig gilt, dass zweitens der Behauptung nach nicht nachzuvollziehen sei, wieso diese Filmchen ein Millionenpublikum finden. Wie neu ist, das wir auf YouTube finden, aber wirklich? In diesem Beitrag zum Seminar soll anhand von Beispielen den ästhetischen und (non‐) narrativen Ähnlichkeiten von Online-Videos, wie wir sie auf YouTube finden, und Produktionen des frühen Films (ca. 1895 bis 1910) nachgegangen werden. Fragen, die in diesem Zusammenhang aufgeworfen werden: Was ist eigentlich Kino? Was verstehen wir unter narrativem bzw. erzählenden Spielfilm? Was war vor dem erzählenden Spielfilm – und was ist aus den frühen Genres geworden? Welche Rolle spielen wiederum Plattformen wie YouTube heutzutage in der Vermittlung von Filmwissen und frühem Film? Studium der Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft, Niederländischen Philologie sowie Pädagogik in Deutschland (Universität Köln), Auslandsstudien in Südafrika (Rhodes University, Grahamstown), Belgien (Talencentrum, Universiteit Gent) und Schottland (CELTA, Basil-Paterson-College, Edinburgh). Abschluss 2003 mit einer Arbeit zum Thema „Illusion - Simulation - Virtualität. Wirklichkeitsmodalitäten von Kino, Fernsehen, World Wide Web“ (Fakultätspreis). Seit 2000 verschiedene Tätigkeiten in der Onlinebranche u.a. als Web-Developerin (Web 1.0) und Online-Redakteurin (Branche: TV/TV-Programmbegleitung), Projektmanagerin für Neue Medien (Unterhaltungselektronik) und Corporate Blogger (IT-Beratung). Bis heute tätig als Workshopleiterin und Vortragende, v.a. mit den Themen Social Media, Web 2.0 und Storytelling. Tätigkeiten im akademischen Bereich: Tutorin und studentische Hilfskraft am Institut für Theater-, Film- und Fernsehwissenschaft und am Sonderforschungsbereich Medien und Kulturelle Kommunikation (Universität Köln, 1998-2001), Teaching Assistant für Deutsch als Fremdsprache in Südafrika (1998, 2000), Hochschullehrerin für Englisch im Studiengang Mediengestaltung der FH Vorarlberg (2004-2007). Seit 2008 Arbeit an einem Dissertationsprojekt zu digitalen Online-Medien, ab Dezember Mitarbeiterin am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Seit Oktober 2009 Universitätsassistentin am selben Institut, zugeordnet der Professur für Intermedialität, Univ.-Prof. Dr. Klemens Gruber, sowie ebenda seit 2011 Mitarbeiterin im FWF-geförderten Forschungsprojekt „Texture Matters“. Forschungsschwerpunkte: Neue Medien, Soziale Medien, Interfacepolitik. |
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© Christian Lendl | ||
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